Die Adalbert-Stifter-Halle in Hauzenberg ist bis auf den letzten Platz besetzt, Kinder und Jugendliche aus allen Jahrgangstufen sind auf der Bühne und präsentieren ein beeindruckendes Programm quer durch alle Stilrichtungen mit fast schon profihafter Souveränität. Für das Publikum ist das eine altbekannte Kulisse: das Gymnasium Untergriesbach lädt zu seinem traditionellen Frühjahrskonzert ein.
Mit Chören, Orchester, Big Band sowie Solisten-Ensembles unter der Leitung von Heidi Kristl und Elisabeth Rickl stimmten die Musikerinnen und Musiker auf viele verschiedene Weisen auf die kommende Jahreszeit, den Sommer, ein. Ein Viertel aller Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums war beteiligt.
Die GU-Moderatorinnen Valentina Wimmer und Angelina Winkler führten mit fast schon schauspielhafter Bühnenpräsenz durch das Programm, das Brigitte Friedrich mit Papier und Stift künstlerisch filigran zeichnerisch ausgestaltet hat.

Den traditionellen Auftakt des Abends gab das Orchester unter der Leitung von Elisabeth Rickl. Im „Palladio“ von Karl Jenkins folgten die Orchestermitglieder dem klaren Dirigat akribisch, was einen rhythmisch einheitlichen Klangkörper entstehen ließ, der wie ein einziges großes Instrument statt vieler einzelner klang. Dem Geburtstagskind Johann Strauß zu Ehren erklang darauf der nicht weniger mitreißende Walzer „An der schönen blauen Donau“, wobei die eine oder der andere in der Zuhörerschaft sehr dem inneren Verlangen widerstehen musste, die Musik mit ihren differenziert musikalisch ausgestalteten Übergängen mit einem Tanz zu beantworten.

Frisch und mit großer Begeisterung sang der Unterstufenchor. Mit dem vierstimmigen Mash-Up mit Rudi Carells „Wann wird es endlich wieder Sommer“ und anderen sommerlichen Melodien leiteten sie ihren Auftritt ein und überzeugten am Ende mit Mary Poppins „Chim Chim Cher ee“. Nicht nur aufgrund der farbenfrohen Chorkleidung, sondern vor allem durch ihre kristallklaren Stimmen und des durchweg auswendig dargebotenen und absolut sicher musizierten Vortrags sprang der Funke sofort über. Begleitet wurden sie vom modernen Ensemble, das rhythmisch sicher durch die Musik führte.

Der 1. Regionalpreisträger „Jugend musiziert“ am Violoncello, Quirin Lang, spielte mit intonatorischer Sicherheit und schwebendem Klang den „Schwan“ von Camille Saint-Saens. Maxi Zinöcker begleitete am Klavier gefühlvoll und suggerierte das plätschernde Wasser.

Einen besonderen Höhepunkt stellte das mit seinen 60 Sängerinnen und Sängern größte Ensemble des Abends dar: der Große Chor unter der Leitung von Heidi Kristl. Musical-Nummern aus „West Side Story“, „Phantom der Oper“ und „Sister Act“ erklangen in der großen Besetzung, bevor der Chor geteilt wurde: Während die Mädchen charmant mit „I Feel Pretty“ in die „West Side Story“ entführten, fühlte man sich beim „Kleinen roten Cabriolet“ der Männer selbstsicher und kraftvoll zum nächsten Sommerausflug chauffiert.

Die diesjährigen Preisträger des Zwieseler Jugendfinks Lukas und Max Berger entlockten Begeisterungsströme der besonderen Art: zunächst als Duo, danach in der Volksmusikgruppe des Gymnasium Untergriesbach „GU-Musi.“


Doch das sind der Preisträger noch nicht genug: Lukas Berger und Quirin Pleyer haben die Ausbildung zur „Junior Assistenz in Ensembleleitung“ in Marktoberdorf absolviert. Schulleiterin Dr. Nadiane Kreipl überreichte an dieser Stelle die Urkunde.

Beeindruckende pianistische Fingerfertigkeit und Virtuosität bewiesen Maxi Zinöcker und Severin Pleyer. Ihre große Stilsicherheit führte sie vom Ungarischen Tanz Nummer No.6 von Johannes Brahms schließlich zu einem Boogie-Woogie. Die ausgeklügelte Choreographie wurde durch bewundernde Ausrufe im Publikum erwidert und gefeiert.

Den fulminanten Schlusspunkt setzte die Big Band. Durch ihren Auftritt beim Big-Band-Treffen dieses Jahres in der Dreiländerhalle konnten die Schülerinnen und Schüler große Erfahrungen sammeln und diese nun in Form von musikalischer Energie, Bühnenpräsenz und großer Musizierfreude weitergeben. Nach drei Arrangements mit dem einen oder anderen kleinen „Gag“ beschloss das Ensemble mit der vom Publikum zwingend eingeforderten obligaten Zugabe das Konzert.
Nach diesen zwei Stunden musikalischen Hochgenusses ist es für das Publikum längst Gewissheit: Der Sommer kann kommen und er ist sogar schon da. JETZT ist endlich wieder Sommer.

Besonderen Dank auch an unser Technikerinnen-Team, ohne die ein solcher Abend nicht möglich wäre!
