Verteilt auf zwei Abende besuchten Kinder des Kindergartens Jandelsbrunn gemeinsam mit ihren Erzieherinnen und Eltern die Schulsternwarte des Gymnasiums Untergriesbach. Insgesamt erhielten rund 50 Personen einen Einblick in die Praxis der Himmelsbeobachtung.

Erster Abend – 9. April 2025
Kaum eine Aktivität ist so stark vom Wetter abhängig wie ein Beobachtungsabend in der Sternwarte. Verhüllt ein wolkenverhangener Himmel die Sterne, bleibt oft nur die Heimfahrt – meist unverrichteter Dinge.
Beinahe hätte auch die erste der beiden Kindergartengruppen diese Erfahrung machen müssen. Ursprünglich war ein Besuch zur Sonnenfinsternis am 29. März geplant, doch dichte Wolken machten eine Beobachtung unmöglich. Kurzerhand wurde der Termin auf den darauffolgenden Mittwochabend verlegt.
Dank der Vermittlung von Frau Martina Maier traf die über 30-köpfige Besuchergruppe gegen 19:30 Uhr an der Sternwarte ein, wo sie von den Betreuern Markus Kohl (RS Hauzenberg) und Alfons Niederhofer herzlich empfangen wurde. Im letzten Tageslicht erkundeten die Gäste neugierig die Kuppel der Sternwarte. Besonders für die Jüngsten war es ein echtes Erlebnis, per Knopfdruck das Kuppeldach zu drehen und die Luke zu öffnen. Auch der richtige Blick durchs Teleskop wollte geübt sein.
Im angrenzenden Astronomieraum präsentierte Herr Kohl kindgerecht ausgewählte Aufnahmen aus seiner langjährigen Arbeit als Astrofotograf. Er lud die Kinder ein, ihr im Kindergartenprojekt erworbenes Wissen über Sterne und den Weltraum zu teilen – was diese mit großer Begeisterung taten.
Hatte sich vor dem Besuch des Astronomieraums noch eine dichte Wolkendecke gehalten, so zeigte sich anschließend der Mond immer wieder in kleinen Lücken. Es entbrannte ein unterhaltsamer Wettlauf: Alle wollten durch das Teleskop blicken, bevor sich der Mond erneut hinter einer Wolke verbarg. Im Okular erschien der Mond zum Greifen nah: Deutlich waren Berge, Krater und die langen Schatten zu erkennen, die das einfallende Sonnenlicht auf der Mondoberfläche warf. Ein eindrucksvolles Bild – umso faszinierender, wenn man es sich nach langem Warten quasi selbst „erarbeitet“ hat.
Zweiter Abend – 2. Mai 2025
Wesentlich mehr Glück mit dem Wetter hatte die zweite Besuchergruppe. Zunehmender Mond, Jupiter mit seinen Galileischen Monden und auch der Planet Mars waren bereits zu sehen, bevor es vollständig dunkel war.
Unterstützt wurde die Betreuung der Gruppe an diesem Abend auch von Siegmund Walkowiak (StD a.D), der mit seinen Erzählungen den Besuchern die Mechanismen des Nachthimmels erläuterte.
Neben den Planeten und ihren Monden gab es auch Sternhaufen und Galaxien zu sehen. Die unzählbar vielen Sterne auf scheinbar engem Raum und doch unvorstellbar weit entfernt lassen uns immer wieder staunend zurück.
Trotz aller Begeisterung waren erste Anzeichen von Müdigkeit bei den Kindern nicht zu übersehen – und so traten die Gäste schließlich nach rund eineinhalb Stunden jeweils den Heimweg an. Zurück blieb der Eindruck zweier besonderer Abende, die sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden.