Zwei Partnerschulen in und um Paris – zwei Schülergruppen des Gymnasiums Untergriesbach – haben zeitgleich unvergessliche Tage in der französischen Landeshauptstadt verbracht.
Während 21 Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe des GU an einem Erasmus+-Projekt mit dem Lycée Jean-Pierre Timbaud südlich von Paris teilnahmen und den Alltag französischer Schülerinnen und Schüler im Internat erleben durften, war die Gruppe der elf Schülerinnen und Schüler der 9. Jahrgangsstufe zu Gast am Liceo Español Luis Buñuel in Neuilly-sur-Seine.
Durch Erasmus+ konnten die Schülerinnen und Schüler beider Jahrgangsstufen Europa in der französischen Hauptstadt hautnah erleben.
Im Internat kamen die Untergriesbacher in Kontakt mit französischen Spitzensportlern, denn das Lycée Jean-Pierre Timbaud verfügt über einen Judo-, Rugby- und Fußballstützpunkt. Auf dem Stundenplan stand aber nicht nur Sport, sondern auch „normaler“ Schulunterricht. Das gemeinsame zweisprachige Projekt widmete sich der Jugendsprache. An den drei Projekttagen entstanden neben Film und Podcasts auch Plakate und ein Wörterbuch der Jugendsprache. Nach der Präsentation der Projektergebnisse durften die deutschen Schülerinnen und Schüler an den Timb’Olympiques teilnehmen. Im Zentrum standen dabei die paralympischen Sportarten: Sitzvolleyball, Rollstuhlbasketball und Blasrohrschießen stellten die Teilnehmenden vor besondere Herausforderungen. Einige Disziplinen wurden von Spitzensportlern aus dem Parabereich angeleitet. Diese besonderen Projekttage wurden umrahmt von Studientagen in Paris. Besonders beeindruckt zeigten sich die Schülerinnen und Schüler von der erst kürzlich wiedereröffneten Kathedrale Notre-Dame. Nach einer intensiven und detailreichen Erläuterung der architektonischen Besonderheiten der Fassade überwältigte sie insbesondere das leuchtende Innere dieses imposanten Sakralbaus.

Am spanischen Gymnasium im Pariser Westen erlebten währenddessen elf Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen die Sprachenvielfalt Europas hautnah: Die Untergriesbacher trafen auf ihre spanischen Austauschpartnerinnen und -partner, die in Frankreich zur Schule gingen – und mit Englisch eine gemeinsame Projektsprache teilten. Gleich zur Begrüßung hatten die Gastgeber eine Überraschung vorbereitet: szenische Darstellungen spanischer Kultur, von einem Interview mit einem spanischen Fußballstar bis hin zur Nachstellung eines Gemäldes von Goya. Unter dem Motto „Europa und Nachhaltigkeit“ stand dann eine Woche voller spannender Aktivitäten, die die Jugendlichen nicht nur sprachlich, sondern auch inhaltlich herausforderten. Ein Höhepunkt war ein interaktives Rollenspiel der „European experience“, bei dem die Schülerinnen und Schüler in die Rolle von EU-Abgeordneten schlüpften, über aktuelle Themen wie den Umgang mit Wasserressourcen oder die Implantation von Mikrochips verhandelten und hautnah erleben konnten, wie demokratische Entscheidungsprozesse in Europa funktionierten. Thematisch dazu passte der Besuch des 45 km westlich von Paris gelegenen Hauses von Jean Monnet, einem der Gründungsväter der EU, der die Idee eines geeinten Europas entscheidend prägte. Auch der Schulalltag bot nicht nur Alltägliches: Beim Projekt der „Physically Active Classes“ (etwa „bewegter Unterricht”) wurden Mathematik und Chemie auf ungewöhnliche Weise unterrichtet – mit Koordinatensystemen am Boden der Turnhalle sowie einem bewegten Laufquiz im Park zum Thema Kunststoffe und Recycling. Natürlich durfte auch hier das klassische Sightseeing in Paris nicht fehlen: Neben zwei ausgedehnten Stadtspaziergängen gab es einen Fotowettbewerb rund um den Triumphbogen.
Untergebracht in Gastfamilien konnten die Schülerinnen und Schüler auch den spanisch-französischen Alltag mit all seinen Facetten kennenlernen. Nach dem täglichen Unterrichtsende um 15:30 Uhr ermöglichten die Gastfamilien den Untergriesbachern unter anderem eine Bootsfahrt auf der Seine, einen Aufstieg auf den Eiffelturm und den Besuch des Louvre.
So wurde aus einer Woche in Paris für beide Untergriesbacher Gruppen eine Woche voller europäischer Begegnungen, Sprachenvielfalt, kultureller Eindrücke und gemeinsamer Erfahrungen – ganz im Sinne der europäischen Idee, die am 09.05. ihren 75. Geburtstag feiern durfte.

