Gymnasium ist jetzt „Klimaschule“

Seit zwei Jahren wird ein Programm für Klimaschutz und Nachhaltigkeit umgesetzt

Untergriesbach. Während in der Politik noch über geeignete Konzepte für den Klimaschutz verhandelt und gestritten wird, hat das Gymnasium Untergriesbach bereits eine hohe Auszeichnung für gelungenen Klimaschutz erhalten. Es darf sich künftig als „Klimaschule“ präsentieren. Das wird auch bald auf einem Schild an der Schule zu lesen sein.

Ins Leben gerufen hatten das Projekt „Klimaschule Bayern“ das bayerische Umwelt- und das Kultusministerium. Am Untergriesbacher Gymnasium liegt die Umsetzung in den Händen von Michael Stefan, der am staatlichen „Institut für Schulqualität und Bildungsforschung“ (ISB) als nachgeschaltete Stelle des Kultusministeriums an der Entwicklung und Durchführung des Programms mitarbeitet.

Klimaschutz und Nachhaltigkeit sollen dauerhaft im Schulalltag verankert sein. Das ist das Hauptziel des laufenden Projekts. Ein wesentlicher Baustein ist nach den Vorgaben der Ministerien die Erstellung eines Kohlendioxid-Fußabdrucks der Schule beim Einstieg in das Projekt. Der lasse sich mittels eines Rechnerprogramms leicht darstellen, sagte Michael Stefan. Konkret gehe es dann an geplante Maßnahmen in einem Klimaschutzplan. Dieser beschreibe acht Handlungsfelder wie Mobilität, Ernährung, Energie, Abfall und weitere klimarelevante Gebiete.

Schulleitung, Lehrkräfte und Schüler hätten den Plan vom Weg zur „Klimaschule“ recht positiv aufgenommen und mit vielen Ideen belebt, sagen alle Beteiligten. Seit zwei Jahren sei man kreativ und erfolgreich in Richtung Klimaschutz und Nachhaltigkeit unterwegs.

Mit zahlreichen Aktionen sei immer wieder der Grundgedanke aufgefrischt worden. Es habe eine Baumpflanzaktion auf dem Schulgelände gegeben, mit dem Kindergarten und der Grundschule habe man sich auf einen Umweltparcours begeben. Auch ein „vegetarischer Tag“ habe auf die Zusammenhänge zwischen Ernährung und Nachhaltigkeit hingewiesen. Einen großen Schritt sei man mit einem ausgeklügelten Recyclingsystem vorangekommen. Es gehe darum, Abfälle zu vermeiden, zu trennen und gewissenhaft zu entsorgen. Die Schüler hielten sich verantwortlich an die Regeln. Dabei sei auch eine große Aufgabe auf die Hausmeister zugekommen, betonte Schulleiterin Dr. Nadiane Kreipl.

Mit Spannung hatte die Schulfamilie auf die Auswertung in den Ministerien gewartet. Groß war dann die Freude über das außergewöhnliche gute Abschneiden und die Auszeichnung als „Klimaschule“. Die Auszeichnung wurde den Untergriesbachern in der Stufe „Silber“ verliehen – und in dieser Kategorie gibt es nur zwei bayerische Gymnasien!

„Klimaschulen wirken als Vorbilder in der Region“, unterstrich Kultusminister Dr. Michael Piazolo bei der Übergabe der Auszeichnung in der Allerheiligen-Hofkirche der Residenz in München. Das Programm „Klimaschule Bayern“ sei ein bedeutender Schritt zum politischen Ziel, Klimaneutralität bis 2040 zu erreichen.

Einen festen Zeitpunkt, wann die Klimaneutralität am Untergriesbacher Gymnasium erreicht sein solle, habe man sich nicht gesetzt, sagte Michael Stefan, eine Vision sei das aber doch. Ein Beitrag für die entsprechenden Ziele des Landkreises seien die Aktivitäten am Gymnasium aber schon, da die Schule eine Liegenschaft des Landkreises ist.

Schülersprecherin Luzie Hofbauer schaute auf die bisherigen und geplanten Aktionen und sagte überzeugt, dass die Schüler durch die Maßnahmen keine Verzichtsgefühle verspürt hätten und mit Überzeugung mitmachten. In die Planungen flössen auch Themen aus der Schülerschaft ein.

Das Programm „Klimaschule“ sei ein Projekt für die ganze Schulgemeinschaft, meint Schulleiterin Dr. Nadiane Kreipl. Die Auszeichnung stelle aber nur eine Etappe dar auf dem andauernden Weg. Nicht mit Verboten, sondern mit Erziehung zur Verantwortung könne man die jungen Menschen für das brennende Thema Klimaschutz und Nachhaltigkeit gewinnen.

Qulle: PNP vom 10.10.2023 – Text und Bild: Donaubauer; Titelbild: Kultusministerium