Von Lea Penn ( Klasse 9c)
Das erste Mal seit den Kennenlerntagen wieder weg von daheim und dann gleich nach England! Das war für uns alle eine Sache, an die viele erst richtig glauben konnten, als wir unsere Koffer abends in den Bus mit dem Ziel Broadstrairs – Vereinigtes Königreich – gehievt hatten. Auch die Organisatorin der Fahrt, Frau Pupeter, sowie die Begleitlehrkräfte Frau Gierlinger, Frau Weidinger, Frau Arndt, Herrn Jackson und Frau Sophie Lang freuten sich mit uns auf die bevorstehende Woche in England.
Nach knapp 15 Stunden Busfahrt und einer Passkontrolle, bei der einige von uns, die etwas Derartiges noch nie zuvor erlebt hatten, ins Schwitzen gerieten, wartete unsere erste kleine Belohnung auf uns: Wir erreichten Calais und fuhren nach einer Stunde Beschäftigung am Terminal auf die Fähre. Hier bekamen wir einen Gutschein für ein kostenloses Essen und erhielten auch unsere erste Dosis England in Form eines „English Breakfast“, mit allem, was dazu gehört.
Nach der Fähre wartete dann der erste richtige Kulturschock auf uns: In England fährt man auf der linken Straßenseite! Und auch wenn das eigentlich allen bekannt war, so war es doch anfangs sehr ungewöhnlich. Nach ca. einer Stunde Fahrt erreichten wir die Schule, das „Broadstairs English Centre“, an der wir unser Gepäck abstellten und zu einer ersten Erkundungstour aufbrachen.
Im Anschluss daran wurden wir von unseren Gastfamilien abgeholt und zu unserem neuen „Zuhause“ gebracht. Einige Schüler und zwei Lehrkräfte waren auch direkt am Schulcampus untergebracht und bekamen dort ihre Verpflegung. Den Sonntag verbrachten wir schließlich in unseren Unterkünften und erholten uns von der langen Busfahrt, denn am nächsten Tag stand einiges auf dem Programm.
Wir startete den Tag mit einem Quiz, das uns quer durch Broadstairs führte. Unsere Aufgabe war es, Dinge in der Stadt zu finden, Fragen zur Geschichte zu beantworten und Einheimische zu interviewen. Letzteres war vor allem dadurch sehr hilfreich, da wir von ihnen in Erfahrung bringen sollten, welches ihre liebsten Plätze in der Küstenstadt sind und wo man am besten essen kann. Im dortigen Unterricht beschäftigten wir uns mit Sehenswürdigkeiten, dem Aufbau von Konversationen und der Betonung verschiedener Worte. Am Abend stand dann die „Welcome Party“ auf dem Programm. Hier wurden wir und eine Gruppe aus Spanien von der Schule mit Musik, Snacks, Spielen und Klebetattoos begrüßt.
Am nächsten Tag stand vormittags bei strahlend blauem Himmel ein Spaziergang entlang der Küste bevor. Mit dem Zug brach eine Gruppe in Richtung Margate auf. Hier bekamen wir eine kleine Stadtführung und mussten mit Hilfe von Passantenbefragung einen 5-Jahres-Plan zusammenstellen, um wieder mehr Touristen in die Stadt zu locken. Hierzu sollten wir uns vor allem auf den Freizeitpark der Stadt, „Dreamland“, mit einer der ältesten Achterbahnen in ganz Europa fokussieren. Am Abend hatten wir einen „Street Dance“. Viele von uns stellten sich das als ein „gemütliches Hin- und Herschwingen auf einer wenig befahrenen Straße“ vor. Als wir jedoch die Turnhalle der Upton Junior School betraten und einen Dance Coach sahen, wurde uns schlagartig bewusst, dass dieser Abend anstrengender als erwartet sein würde. Es entpuppten sich viele als echte Talente und Frau Gierlinger rockte mit ihrer Energie die ganze Halle.
Um 8 Uhr morgens brachen wir am nächsten Tag zu unserem Ausflug nach London auf. Zuallererst besuchten wir das Greenwich Observatory mit dem Nullmeridian und genossen den wunderschönen Ausblick über die Themse, hinter der sich schon die Skyline von London abzeichnete. Vom Observatorium ging es dann steil zur Themse hinab, wo wir auf unser Schiff warteten. Auf der Bootstour durch London bekamen wir einige der berühmtesten Sehenswürdigkeiten zu Gesicht, wie die Tower Bridge, das London Eye, den Elizabeth Tower – nicht Big Ben! – und viele weitere. Wir verließen das Boot an der Haltestelle „Westminster“ und von dort aus ging es zu Fuß weiter: zuerst zur Westminster Abbey, darauf zur Downing Street und zum Buckingham Palace. Dort wurden wir durch eine kleine, schicksalshafte Programmverzögerung sogar Zeugen davon, wie King Charles III. mit seinem Sohn Prince William in einer schwarzen Limousine den Palast verließ. Nach diesem aufregenden Erlebnis gingen wir weiter in die Innenstadt und nach der Besichtigung des Trafalgar Square erkundeten wir die Stadt in Kleingruppen. Ein weiteres Highlight kam auf der Rückfahrt: Unsere Busfahrer nahmen eine andere Route und somit fuhren wir über die Tower Bridge, die wir am Vormittag noch vom Boot aus bestaunten.
Nach einem weiteren eindrucksvollen Tag, der mit einem Karaoke Abend endete, ging es bereits wieder ans Packen, da wir am nächsten Tag um halb 9 morgens schon in Richtung Canterbury abreisten. Uns allen fiel der Abschied von den ein oder anderen Dingen und v.a. von den sehr netten Gastfamilien schwer.
In Canterbury bekamen wir eine weitere Stadtführung. Berühmt wurde die Stadt nämlich vor allem durch ihre vielen Hexenverbrennungen und ihre Lage als „Gate to London“. In der Canterbury Cathedral, besuchten wir gemeinsam einen englischen Gottesdienst, bei dem wir sogar namentlich begrüßt wurden.
Danach brachen wir nach Hause auf. Die Fährüberfahrt auf dem Ärmelkanal war leider nicht so ruhig wie bei der Anreise und wir bekamen die raue See zu spüren. Dennoch erreichten wir alle gesund, glücklich und mit vielen Geschichten nachmittags Untergriesbach. Ohne die Planung unserer Lehrer, die Beschäftigten des BEC und unserer Busfahrer, die den eher hektischen englischen Straßenverkehr souverän gemeistert hatten, wäre eine derart geglückte Reise nie möglich gewesen. Hier also ein riesiges Dankeschön an Sie alle.
And like the Brits would say: „We had a LOVELY time in Broadstairs!“