Architektur und Nachhaltigkeit im Rahmen von Erasmus+

Mit Fragestellungen rund um Architektur und Nachhaltigkeit setzten sich Schülerinnen und Schüler der 10. bzw. 11. und 12. Klasse der Partnergymnasien Untergriesbach und Krumau auseinander. Unterstützt von Martina Zöls, Heidi Kristl und Christopher Jackson hatte Markus Schlager, der den Austausch auf Untergriesbacher Seite betreut, für die Woche, die die Krumauer im Rahmen von Erasmus+, kofinanziert von der europäischen Union, auf der bayerischen Seite verbrachten, ein vielfältiges Programm zusammengestellt.

Los ging es am ersten Tag mit einem Volleyballturnier, bei dem sich die Teilnehmer in bunt gemischten Teams kennen- und miteinander zusammenzuarbeiten lernten. Die folgenden Tage standen dann ganz im Zeichen des Rahmenthemas. So informierte sich die Gruppe bei einer ersten Ganztagesexkursion zunächst im Museum für nachwachsende Rohstoffe Nawareum in Straubing zu Fragen der Energieversorgung und nachhaltiger Stoffkreisläufe, erhielt dann im Haus der bayerischen Geschichte eine Führung mit Schwerpunkt auf der Bedeutung von Architektur für die Repräsentation der Staatsführung und konnte anschließend in einem Workshop ihre eigenen Ideen für ein demokratisches Haus der Zukunft in selbstgebauten Architekturmodellen umsetzen.

Zu einem echten Höhepunkt geriet der zweite Exkursionstag in die oberösterreichische Landeshauptstadt Linz. In den Voest-Alpine-Stahlwelten erhielten die Schülerinnen und Schüler einen hochinformativen Einblick in die Geschichte, Technik und vor allem auch zukünftige Entwicklung der dann „grünen“ Stahlherstellung, die auch beim nachfolgenden Besuch des Ars-Electronica-Centers wieder aufgegriffen wurde. Dank ausgezeichneter Führungen und einer interaktiven Simulation zum Thema „There is no Planet B“ erhielt die Gruppe faszinierende und durchaus auch betroffen machende Einsichten in Besiedelungsmaßnahmen und deren Umweltauswirkungen, wie sie sich in Satellitendaten darstellen, und die Entwicklung alternativer, nachhaltigerer Materialien wie etwa Ananasleder.

Chancen in der nahen Grenzregion beleuchtete der Folgetag mit der Besichtigung zweier völlig unterschiedlicher Firmen: Loxone in Kollerschlag und die mechanische Weberei Vieböck in Helfenberg. Fast erschlagen von einer imposanten „Power Show“ bekamen die Teilnehmer bei der Führung durch den Loxone-Campus einen Eindruck von der hochmodernen, global orientierten Arbeitswelt einer Firma hier in der Region, die in ihrem eigenen Gebäude wie in ihren Produkten einen starken Fokus auf Energieeffizienz legt. In völligem Gegensatz stand dazu das Bild, das sich beim Besuch der alteingesessenen Weberei mit ihren teilweise historischen Maschinen ergab, auf denen nach wie vor wertvolle, regional produzierte Stoffe entstehen, die auch in dieser modernen Welt noch ihren Platz behaupten.

Nachdem das Programm in Regensburg noch vollständig in der gemeinsamen Fremdsprache Englisch stattgefunden hatte, traf die Gruppe sowohl in Linz als auch bei den Betriebsbesichtigungen in der Region stets auch auf tschechische oder slowakische Mitarbeiter und konnte so auch unmittelbar erleben, welche Vorzüge Zwei- oder Mehrsprachigkeit hier in der Grenzregion bringt – ein Punkt, bei dem die tschechischen Gäste dank regulärem Deutschunterricht klar im Vorteil gegenüber ihren Untergriesbacher Partnern sind.

Am letzten Tag schließlich befassten sich die Teilnehmer des Austausches künstlerisch-dokumentarisch mit der historischen Architektur des Marktes Untergriesbach, ehe die Woche unter Anleitung von Schülern des P-Seminars Musik mit heiteren Volkstänzen ihren Abschluss fand. Bereits im Juni gibt es dann ein Wiedersehen in Krumau.