Am „Fischroboter“ wird weitergetüftelt

Immer mehr junge Menschen machen einen Abschluss an einer weiterführenden Schule. Immer mehr beginnen anschließend ein Studium. Viel zu wenige entscheiden sich aber für ein Studium in naturwissenschaftlichen und technischen Fachrichtungen. Gerade dort fehlen die Fachleute. Das hat auch Auswirkungen auf die Wirtschaft und Wissenschaft im Land. Deshalb werden Fachkräfte im Ausland angeworben.
Der Mangel war wohl schon bei der Gründung des Wettbewerbs „Jugend forscht“ durch Henri Nannen im Jahr 1965 aufgetreten. In der Zwischenzeit beteiligen sich viele tausend junge Leute an dem Wettbewerb aus den „MINT“-Fächern und damit an dieser spannenden Herausforderung. „MINT“ steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik.
Am diesjährigen Wettbewerb haben sich Schüler aus der Staatlichen Realschule Hauzenberg sowie vom Gymnasium Untergriesbach beteiligt und bei der niederbayerischen Ausscheidung von der Jury hervorragende Preise verliehen bekommen. […]

Mir einem technischen Meisterwerk hatte sich ein Forscherteam des Gymnasiums Untergriesbach bei „Jugend forscht“ beworben. Das Trio mit Jakob Fesl, Sebastian Sicklinger und Paul Steinberger hatte viele physikalische Gesetze und großes handwerkliches Können in einem „Fischroboter“ vereint und alle Bewegungsabläufe eines natürlichen Fisches technisch gelöst. Dafür vergab die Jury den ersten Preis in der Kategorie Technik. Die jungen Tüftler wurden zusätzlich mit dem Sonderpreis der Industrie- und Handelskammer (IHK) belohnt. Fachlich begleitet wurden die drei Gymnasiasten von den Lehrern Alfons Niederhofer und Michael Stefan.

Mit dem ersten Preis beim niederbayerischen Entscheid sind die Entwickler des Fischroboters aber noch nicht am Ziel ihres Projekts angelangt. Ende des Monats geht es zum Landesentscheid nach Vilsbiburg. Bis dahin werden dem mechanischen Fisch noch ein paar Steuerungselemente implantiert. Dann will das Trio die dortige Jury überraschen. Das Preisgeld wollen die Erfinder in Material für ihre Entwicklung und in einen komfortableren 3D-Drucker investieren.
Eine spannende Veranstaltung sei die Bewertung an der Universität Passau gewesen, sagen die Preisträger. Sie hätten mit viel Wissensdurst auf die anderen eingereichten Projekte geschaut.
Die beiden Betreuungslehrer kennen die Nachwuchsforscher schon lange Zeit. Sie freuten sich über den Erfolg des „freien Forschens“ außerhalb des Unterrichts. Drei Jahre in Folge seien Preise aus dem Wettbewerb „Jugend forscht“ an Schüler des Gymnasiums gegangen. Michael Stangl war erfolgreich im Fach Mathematik gewesen. Eva Klessinger hatte einen Preis in Geo- und Raumwissenschaften erobert.

Eine Überraschung war der erste Preis auch für Schulleiterin Dr. Nadiane Kreipl. Sie habe von dem Projekt im Vorfeld nicht viel erfahren. Um so mehr freue sie sich über den Erfolg. Der Preis sei auch für die Schule ein gutes Zeugnis. Den Betreuungslehrern dankte sie für die Unterstützung der Jungforscher über den Regelunterricht hinaus.
Quelle: PNP vom 17.03.2023 (Auszug); Bild und Text: Otto Donaubauer