Olšina am Langenbrucker Teich, dem größten Teich des Böhmerwaldes, unweit von Oberplan / Horní Planá an der Bahnstrecke Haidmühle – Budweis gelegen, war auch in diesem Jahr Begegnungsort von Siebtklässlern der Partnergymnasien Krumau und Untergriesbach im Rahmen eines Erasmus+-Projektes, das wieder Markus Schlager und Markéta Urbanová organisiert hatten. Drei Tage stand das gemeinsame künstlerische Arbeiten mit den beiden Künstlern Hubert Huber aus Fürstenzell und Vít Pavlík aus Volary / Wallern im Mittelpunkt.
Gefördert vom Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds brachten zunächst die Sprachanimateurinnen Kateřina Krausová und Simona Pöder Innerhofer von Tandem Regensburg die beiden Gruppen einander näher. Dabei stellte sich gar nicht einmal die Sprachgrenze, sondern vielmehr die Geschlechterverteilung (aus Untergriesbach waren nur Mädchen, aus Krumau fast nur Jungen dabei) als die eigentliche zu überwindende Hürde heraus.
Zwei Tage lang arbeiteten die Schülerinnen und Schüler aus Untergriesbach und Krumau dann mit den beiden Künstlern zusammen. Hubert Huber setzte in seinen Workshops auf neue Medien. Trotz kalten Wetters suchten die jungen Künstlerinnen und Künstler tapfer ihre ganz besonderen Motive für ihr digitales Werk. Die Bildbearbeitung und Präsentation waren dann die weiteren Schritte, bei denen Hubert Huber sie fachmännisch begleitete. Letztlich mussten die jungen Fotografinnen und Fotografen freilich selbst entscheiden, wie ihr Kunstwerk gedruckt werden sollte. Und so manch einer übte lange an der dafür noch notwendigen eigenständigen Signatur, damit das Werk vollendet wird.
Vít Pavlík stellte mit seiner Schablonentechnik mit Pastellkreiden einen analogen Gegenpart dar. Auch hier entstanden in kurzer Zeit sehr interessante eigene Ideen. Die farbenfrohen Bilder überzeugten mit unterschiedlichen feinen Farbabstufungen und dem Effekt der gewischten Pastellkreide. Schnell kamen eigenständige Schablonenideen auf und es wurde immer freier und kreativer gestaltet. Bei einer richtigen Vernissage, zu der sogar der Oberplaner Vizebürgermeister Vojtěch Ščevík erschien, wurden die Werke dann stilecht präsentiert.
Parallel dazu liefen unter Federführung der Kunstlehrerinnen Katarína Nováková und Martina Zöls Vorbereitungen für die große Majáles-Feier der Krumauer Schulen am dritten Tag, die dieses Jahr Tiere als Motto hatte. Kostüme wurden perfektioniert und auch ein kleiner Beitrag einstudiert. Und so machte die Herde pinker Einhörner aus Untergriesbach bei strahlendem Sonnenschein beim Umzug durch die Krumauer Innenstadt eine gute Figur und stach farbenfroh aus der Menge der Schülergruppen hervor. Die Aufführung zusammen mit der tschechischen Gruppe war dann ein aufregendes Erlebnis. Der Moderator, der selbst auch schon beim Schüleraustausch in Untergriesbach war, hieß die besonderen Gäste herzlich in der Krumauer Schülerschaft willkommen. Ein wenig Zeit blieb den „Einhörnern“ dann noch, die Stadt zu erkunden. Vielleicht kommt ja das ein oder andere bald einmal unverkleidet wieder zurück nach Krumau.


